Ernährung Schwangerschaft

Nahrungsergänzung

Wenn möglich sollte eine Schwangere bereits vor der Empfängnis einige Monate Folsäure (400 – 800 ug täglich) als Ernährungsergänzung zu sich nehmen. Diese Nahrungsergänzung führt nachweislich zur Abnahme des Vorkommens von einigen kindlichen Fehlbildungen (z.B. Spina bifida). Die Einnahme von Folsäure sollte dann während der gesamten Schwangerschaft fortgesetzt werden und erst nach dem Abstillen beendet werden. Mit Einsetzen der Schwangerschaft sollte zusätzlich noch Iod (200 ug täglich) eingenommen werden. Es gibt von vielen Herstellern hierfür geeignete Kombinationspräparate. Schwangere, die an einer Überfunktion der Schilddrüse leiden, sollen kein zusätzliches Iod einnehmen.

Es kann sein, dass im Verlauf der Schwangerschaft eine Ergänzung mit Eisenpräparaten notwendig wird. Wir werden Sie in diesem Fall darauf hinweisen und ein Rezept ausstellen.

Bei einer sonst vielfältigen, gesunden Ernährung ist eine weitere Nahrungsergänzung nachweislich nicht notwendig. Falls Sie dennoch ein Präparat einnehmen wollen sprechen Sie uns bitte an.

Die rein vegane Ernährung ist allerdings dem Wachstum ihres Kindes abträglich, bitte teilen Sie uns bitte mit falls in ihrer Ernährung keine tierischen Eiweiße enthalten sind.

Nahrungsmittel die Vermieden werden sollten:

Rohes Fleisch, hiermit wird die Übertragung einer Infektion mit Toxoplasmose, evtl. auch einer Listeriose verhindert. Rohes Fleisch ist Hackepeter, Tartare, Carpaccio, Mett, rohes Bratwurstbrät oder Steak, dass nicht durchgegart ist.

Rohes Fleisch ist nicht Sushi oder sonstiger roher Fisch. Bei einer sorgfältigen Aufbereitung und bei einer kurzen Verwertungskette ist nicht von einer sekundärkontamination nicht auszugehen. merke: Sushi von einem guten Restaurant mit vielen Kunden und hohem Durchsatz ist in Ordnung, Sushi von der Tankstelle oder dem Supermarkt in einer Plastikverpackung nicht.

Rohes Fleisch ist ebenfalls nicht Schinken und Salami. Diese können somit gegessen werden. Hier ist die Übertragung einer Toxoplasmose infektion nahezu ausgeschlossen.

Rohmilchprodukte, das heißt Milchprodukte, die nicht durch Erhitzung (pasteurisiert, ultrahocherhitzt) keimfrei gemacht wurden. Hier besteht die Infektionsgefahr einer Listeriose.

Marinierter Hering, Graved Lachs, in Salzlake eingelegten Produkten, kaltgeräucherter Fisch (Forellenfilets, Räucherlachs), hier sind ebenfalls Listerien nachgewiesen worden, sie sind deswegen zu vermeiden.

Große Mengen an Großfischen Im Hinblick auf die mögliche Schadstoffbelastung (Quecksilber) sollten große Seefische wie Thunfisch, Rotbarsch, Steinbeißer, Bonito und Haifisch nur in geringen Mengen und nicht regelmäßig verzehrt werden.

Sonstige Verhaltensmaßnahmen

Der Umgang mit Katzen, insbesondere Katzenkot, ist ebenfalls zur Vermeidung einer Toxoplasmoseinfektion in der Schwangerschaft angeraten.

Gartenarbeit sollte nur noch mit Handschuhen erfolgen, Obst und Gemüse sollen vor dem Verzehr mit reichlich frischem Wasser gereinigt werden.